Brot backen mit Klasse 3 und 4

Wir pflügen und wir streuen
den Samen auf das Land.
Doch Wachstum und Gedeihen,
das steht in Gottes Hand!

Am Donnerstag, 12. November durfte die 3./4. Klasse Brot backen.
Vor über einem Jahr um Michaeli zogen wir den Pflug mit all unsrer Körperkraft durch’s Feld am Zillerstall und haben ebenso geeggt.
Beim Säen rieselten die Krörner sanft aus der Hand, als wir sie möglichst gleichmäßig ausstreuten.
Bald keimte der Winterroggen… Im Winterfrost erstarkten die Würzelchen und kleinen Hälmchen.
Nach den Pfingstferien besuchten wir unseren Acker wieder und staunten nicht wenig, wie hoch die Halme standen und sogar die Erwachsenen überragten…
Sanft wogten die grünen Ähren mit ihren langen Grannen im sonnigen Lufthauch. Am letzten Tag im alten Schuljahr ernteteten wir mit Sicheln und Sensen unser inzwischen golden gereiftes Getreide.

Wiederum war es Michalizeit, als wir die Körner im Takt mit echten Dreschflegeln ausdreschen durften, die Spreu vom Korn trennten.
Sorgfältig lasen wir die Körner aus, damit auch kein Mutterkorn oder Steinchen in die Mühle gerieten.
Mit einer kleinen Handmühle, die innen den Mühlstein drehte, begannen wir, Roggenkörner zu Mehl zu vermahlen.
Endlich war es so weit, die Zutaten zu verrühren, den Teig kräftug zu kneten, die Brotlaibe zu formen, die in der warmen Küche gut aufgingen. Im Holzbackofen bei Familie Pellegrino buk unser braunes kräftiges Brot
… wir waren von Krummwälden dorthin gewandert und kosteten eine Scheibe des noch warmen Brotes mit Butter.
Es mundete jedem köstlich!

Um das 9./10. Lebensjahr erleben wir uns manchmal enttäuscht, einsam, verletzt… die Erwachsenen und auch manche Freunde sind anders geworden… Wir fühlen uns in gewisser Weise aus dem Paradies vertrieben… Auch kreuzen wir immer wieder temperamentvoll die Schwerter…

In dieser Zeit lernen wir uns durch unsrer eigne Hände Tun, im tätigen Erleben, neu mit der Welt verbinden und in ihr beheimaten… wir erfahren uns als selbst wirksam… ein echter Glücksmoment, jeder macht einen Unterschied…
Manch sozial mehr oder weniger schmerzhafter Prozess erfährt dadurch Hilfe zur inneren Verarbeitug, zur Heilung, gemeinsam gehen wir durch Dick und Dünn… Auch an solch einem Ausflugstag reifen wir an uns selbst, an unsrer Tätigkeit und aneinander… da ist für jeden was dabei…

Wie leuchten die Augen, als jeder seinen ofenwarmen Laib Brot in der Had hält, um diesen daheim mit der Familie zu teilen!

Wir danken allen himmlischen und irdischen Helfern für diesen wunderbaren Tag und das geglückte, frisch gebackene Brot!

Martina Wolman